Wer bin ich?

Mein Name ist Thilo von Debschitz. Ich bin 59 Jahre alt, verheiratet, Vater von zwei Töchtern und lebe seit 1985 in Wiesbaden.

In dieser Stadt habe ich meinen Zivildienst geleistet. In dieser Stadt habe ich Kommunikationsdesign studiert. In dieser Stadt habe ich im Jahr 1997 eine Agentur für Strategie und Design gegründet, die an vielen Wiesbadener Projekten beteiligt war. In dieser Stadt engagiere ich mich kulturell und sozial. In dieser Stadt wohnen auch meine Eltern. Hier fühle ich mich wohl, hier werde ich immer bleiben.

Wiesbaden gehört für mich zu den schönsten Orten, die ich kenne. Deshalb liegt mir die Zukunft der Stadt in besonderer Weise am Herzen, ich möchte sie mitgestalten, Neues unternehmen und Ideen zulassen. Dass ich ein berufsmäßiger Gestalter bin, dass ich Unternehmergeist einbringe, dass ich in Teams gerne netzwerke und dass ich als Unabhängiger frei von parteilichen Interessen entscheiden kann, sind dabei wichtige Vorteile.

Woher komme ich?

Als Sohn einer studierten Theologin und eines evangelischen Pfarrers wurde ich 1966 in Offenbach am Main geboren. Ich wuchs in der Kleinstadt Obertshausen auf, die man eigentlich nur von Staumeldungen aus dem Rundfunk kennt. (Fun Fact: Dort verbrachte auch der parteilose Oberbürgermeister von Mainz seine Kindheit.)

In Offenbach am Main besuchte ich das Gymnasium, wo ich auch meine spätere Frau Ute kennenlernte. Neben der Schule habe ich beim FC Kickers Obertshausen Fußball oder auf Tasteninstrumenten Musik gespielt.

Umzug nach Wiesbaden

Als Zivildienstleistender kam ich 1985 nach Wiesbaden. Dort diente ich im Operationssaal der Orthopädischen Klinik in der Mosbacher Straße zwanzig Monate meines Lebens dem Staat. Ich habe beispielsweise bei Operationen assistiert, Instrumente sterilisiert oder Patienten vor dem Eingriff durch Gespräche die Angst genommen. (So ein vergleichbares Engagement für unsere Gesellschaft – etwa durch ein freiwilliges soziales Jahr – fände ich für die jungen Menschen in unserem Land auch heute noch gut.) Während dieser Zeit arbeitete ich als freier Mitarbeiter für den „Wiesbadener Kurier“ im Kulturressort.

Ich liebe Wiesbaden und möchte als Oberbürgermeister im Dienst der Bürgerinnen und Bürger die Zukunft unserer Stadt mitgestalten.

Thilo von Debschitz

Studium in Wiesbaden

Nach dem Zivildienst und einem Praktikum in einem Wiesbadener Unternehmen habe ich mich in Darmstadt für den Aufnahmetest beworben, nach dessen Bestehen ich Kommunikationsdesign an hessischen Hochschulen studieren durfte.

Als Studienort entschied mich für die Fachhochschule Wiesbaden (heute: Hochschule RheinMain). Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Gestaltungsstechniken und die Zusammenarbeit in kreativen Teams begeistert mich bis heute.

Unternehmen in Wiesbaden

Schon während des Studiums habe ich für unterschiedliche Design- und Werbeagenturen gearbeitet. Nach dem Erhalt meines Diploms wurde ich durch das weltweit operierende Agenturnetzwerk Lintas als Art Director eingestellt. Es folgte auch ein beruflicher Aufenthalt bei der internationalen Designagentur Pentagram in New York.

Im Jahr 1997 habe ich dann in Wiesbaden mit meinem ehemaligen Kommilitonen Laurenz Nielbock die Strategie- und Kreativagentur Q gegründet. Für die zahlreichen Lösungen hat unser tolles elfköpfiges Team über 70 nationale und internationale Auszeichnungen erhalten.

Viele Wiesbadener Organisationen wurden durch unsere Kreativagentur Q geprägt. Von uns stammt die visuelle Identität für das RheinMain CongressCenter, für das Museum Reinhard Ernst oder für die Gesellschaft für Innere Medizin. Zahlreiche Projekte für das Museum Wiesbaden, für die Industrie- und Handelskammer, für das Hessische Staatstheater und viele in Wiesbaden ansässige Ministerien wurden durch uns betreut. Unser Team sucht sich darüber hinaus auch Organisationen aus, die wir im Rahmen von Sponsorings oder Non-Profit-Aktivitäten unterstützen – beispielsweise der Hospizverein Auxilium, das Hessische Staatsballett oder die Rainbow Stories.

Für die Schrift Bierstadt, die als neue Systemschrift von Microsoft eingeführt werden sollte, haben wir außerdem die Werbetrommel gerührt. Wir fanden die Vorstellung reizvoll, dass 1,2 Milliarden Menschen täglich mit Bierstadt zu tun haben würden …

Im Gespräch mit Theo Baumstark, Unternehmer mit einem bekannten Wiesbadener Handwerksbetrieb, sozial sehr engagierter Bürger unserer Stadt und großer Unterstützer

Familie in Wiesbaden

1991 habe ich meine damalige Freundin Ute dazu überreden können, von Offenbach zu mir nach Wiesbaden zu ziehen. 1996 haben wir geheiratet. 1999 kam unsere erste, 2002 unsere zweite Tochter zur Welt. Die Ältere hat in Wiesbaden studiert und lebt aktuell in Stockholm, die Jüngere studiert derzeit in Wiesbaden. Meine Eltern leben in Bierstadt, meine drei Geschwister in Berlin, Hamburg und Mainz. Familie ist mir sehr wichtig.

In Wiesbaden haben wir uns einen großen Freundes- und Bekanntenkreis aufgebaut. Dazu gehören auch Mitspielerinnen und Mitspieler meines Tennisclubs sowie Freundinnen und Freunde meines Rotary Clubs, mit dem wir zahlreiche Sozial- und Kulturprojekte fördern – auch in Wiesbaden.

Sonstige Engagements

Menschen und ihre Geschichten wecken immer wieder mein Interesse, so dass ich mich auch außerhalb meiner familiären und beruflichen Pflichten gerne für Projekte einsetze.

Mit meiner Schwester Uta habe ich Leben und Werk des vergessenen Juden Fritz Kahn wieder sichtbar gemacht und ein dickes Buch über seinen Nachlass veröffentlicht. Es erschien im Taschen-Verlag und wird international vertrieben.

Unter Oberbürgermeister Dr. Müller war ich Mitgründer des Arbeitskreises Kreativwirtschaft in Wiesbaden. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Agenturen haben wir die kreative Szene unserer Stadt und ihr Potenzial durch jährliche Veranstaltungsreihen sichtbar gemacht.

Als Präsident meines Rotary Clubs Wiesbaden-Kochbrunnen konnte ich nach dem russischen Angriffskrieg gemeinsam mit weiteren Engagierten eine der größten privaten Hilfsaktionen für die Menschen in der Ukraine aus der Taufe heben; mittlerweile haben wir 26 Fahrten mit Hilfsgütern organisiert – und die Hilfe geht weiter! Für meinen mit knapp 90 Mitgliedern größten rotarischen Club der Stadt habe ich außerdem zwei Städtepartnerschaften (mit Clubs in Jerusalem und New York) eingefädelt

Über viele Monate habe ich persönlich den syrischen Geflüchteten Aeham Ahmad dabei unterstützt, in Europa Konzerte zu geben und sich so seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Viel meiner privaten Zeit steckt auch im Erinnerungsprojekt zu Curt Bloch. Der Jude schrieb im Versteck vor den Nazis hunderte Gedichte, die wir in Zusammenarbeit mit der in New York lebenden Familie über ein digitales Archiv wieder zugänglich machten. Dieses Projekt wurde u. a. mit dem Grimme Online Award 2024 ausgezeichnet, dem bedeutendsten deutschen Preis für publizistische Qualität im Netz.

Mein Weg zum OB-Kandidaten

Die Kommunalpolitik in Wiesbaden verfolgte ich stets aufmerksam. Ein politisches Amt habe ich dabei nie angestrebt, zumal ich keiner Partei angehöre. Unabhängigkeit war mir stets wichtig. Ich bin leidenschaftlicher Anhänger der parlamentarischen Demokratie. In Deutschland können wir uns glücklich schätzen, bei Wahlen zwischen unterschiedlichen Angeboten wählen zu können.

Im Sommer 2024 erreichte mich dann eine Anfrage von Astrid Wallmann, Präsidentin des Hessischen Landtages: Ob ich mir vorstellen könnte, für den Posten des Wiesbadener Oberbürgermeisters zu kandidieren. Meine Unabhängigkeit sei dabei kein Hindernis, im Gegenteil: Die Abnutzungskämpfe innerhalb der Kooperation zwischen Linken, Grünen, SPD und Volt sowie der fehlende konstruktive Austausch in der politischen Mitte schadeten der Stadt, deshalb sei es wichtig, einen parteilich ungebundenen Kopf an die Spitze des Rathauses zu wählen.

Ich habe diese Anfrage mit meiner Familie, Freundinnen und Freunden mehrere Wochen durchgespielt, weil sie nicht nur mich, sondern auch andere betrifft. Schließlich habe ich beschlossen: Ich mach’s! Demokratie ist für alle da, also auch für mich. Man muss keine Parteikarriere durchlaufen haben, um Oberbürgermeister werden zu können. Lebenserfahrung außerhalb der politischen Welt kann sehr nützlich sein, Probleme in Angriff zu nehmen und zu lösen. Meine Erfahrung als Unternehmer und meine kreative Arbeitsweise helfen ebenfalls. Als Selbstständiger kenne ich keine Feiertage und bin fast ständig im Einsatz – auch das wäre keine große Umstellung. Sie können mich also guten Gewissens wählen. 😉

Die CDU und die FDP haben ihre parteilichen Interessen zurückgestellt, indem sie mich – einen Parteilosen – unterstützen. Das finde ich mutig. Aber das ist auch konsequent. Denn ein Oberbürgermeister sollte über den Parteien stehen. Das ist schwierig, wenn er einer bestimmten Partei angehört.

Ich sollte noch darauf hinweisen, dass mich neben viel Zuspruch auch Häme und schlechte Wünsche erreichen – vor allem über die sozialen Netzwerke und von Leuten, die mich nicht kennen. Ich kann aber einordnen, dass man nicht mich, sondern meine Rolle meint und mich auch als Projektionsfläche für allgemeine Unzufriedenheit nutzt. Deshalb halte ich mich mit solchen negativen Energien nicht auf, denn ich möchte meine Stadt positiv verändern. Und zwar für alle Bürgerinnen und Bürger – auch für die, die mit der CDU und FDP nichts am Hut haben.

Zuhören. Machen.